Nach einer kurzen Pause über Neujahr startete ich mit einem 3-tägigen Trainingsblock in Pozza di Fassa (ITA) ins neue Jahr. In diesen Tagen konnte ich wieder einmal intensiver an meinen Baustellen im Riesenslalom arbeiten. Es ist immer etwas schwierig, Zeitfenster zu finden, wo man Riesenslalom trainieren kann. Denn wenn man in den Speed-Disziplinen unterwegs ist, bedeutet das oft, dass man Wochen auf den langen Ski’s unterwegs ist und keine Zeit für die technischen Disziplinen hat.
Aus diesem Grund ist es umso wichtiger, die Tage welche man zur Verfügung hat, so gut wie möglich zu nutzen. Ich konnte vom guten Wetter sowie Pistenverhältnisse profitieren und freute mich darauf, auch mal wieder an einem Riesenslalom zu starten.

Bevor die zwei Riesenslaloms an der Lenk anstanden, hatten wir in Brigels noch zwei Super-G auf dem Programm. Ich hatte etwas Mühe, in den zwei Rennen den Rhythmus zu finden und verlor ohne einen grossen Fehler beide Male viel Zeit und rangierte mich auf Platz 8 und 11 ein.

Nichtsdestotrotz galt es den Fokus auf die kommenden Rennen zu setzen. Dies fiel mir nicht allzu schwer, denn Rennen an der Lenk zu fahren ist für mich fast wie ein Heimrennen. Ich freute mich unglaublich, an dem Ort, wo ich das Skifahren gelernt habe, ein Training sowie zwei Rennen zu bestreiten. Jedoch kam alles etwas anders….
Am Tag vor den Rennen hatten wir die Möglichkeit auf der Rennpiste in einer wunderschönen Winterwunderlandschaft zu trainieren. Das Training verlief auch sehr gut, bis es mich im letzten Trainingslauf in einer Kompression nach hinten drückte. Ich konnte einen Sturz vermeiden und ging auch am nächsten Tag an den Start. Jedoch merkte ich unterwegs, dass ich nicht zu 100% über den Ski kommen konnte und musste das Rennen abbrechen. Die Schmerzen nahmen dann auch nach und nach noch etwas zu. Nach Absprache mit den Trainern war schnell klar, dass ich das zweite Rennen an der Lenk nicht bestreiten werde und zur Sicherheit ein MRI von meinem rechten Knie machen lasse.

Das MRI hat ergeben, dass ich meinen Innenminiskus gequetscht habe sowie mehrere Sehnen in der Kniekehle gezerrt waren. Dies bedeutete, dass ich erstmals etwas pausieren musste. Die Europacup-Rennen in St Anton musste ich auslassen. Dies war jedoch im Nachhinein nicht so tragisch, denn die Rennen konnten aufgrund schlechten Wetters nicht durchgeführt werden und somit habe auch ich nichts verpasst (Glück im Unglück).


Von Tag zu Tag ging es meinem Knie wieder besser und ich bekam schliesslich das grüne Licht, um nach Frankreich an die nächsten Europacup-Rennen anzureisen. Im ersten Training war ich noch ziemlich verunsichert, wie mein Knie auf die hohen Kräfte reagieren wird und war deshalb auch ziemlich verhalten unterwegs. Mit jeder Fahrt wurde ich sicherer und das Selbstvertrauen war auch wieder da. In der ersten Abfahrt war ich gut unterwegs, bis ich in der Zielkurve einen grösseren Fehler hatte, mit welchem ich mir eine Topplatzierung vermasselte. In der zweiten Abfahrt konnte ich eine solide Fahrt zeigen, vielleicht etwas zu sauber und verlor im letzten Abschnitt nochmals viel Zeit. So resultierten die Plätze 21 und 23. Im Super-G schied ich leider nach guter erster Zwischenzeit aus. Obwohl dieser Ausfall etwas bitter war bin ich sehr zufrieden, weitere Europacup-Punkte gesammelt zu haben und freue mich auch in den nächsten Rennen, die Top 30 anzugreifen, vor allem im Super-G!

What’s next?
30./31.01.        GS FIS Rennen, Seisler Alm
05./06.02.        SG Europa Cup, La Thuile (ITA)
08.-11.02.         DH Europa Cup, Crans Montana

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