Meine Saison endete früher als gedacht! Nach einer unglaublichen Woche in Norwegen riss ich mir beim letzten Europacup-Rennen der Saison das Kreuzband im linken Knie.

Kurzer Recap
Mit dem Start in den Monat März standen auch die letzten Rennen der Saison an. Unter anderem waren dies ein paar Riesenslalom-Rennen in der Schweiz und in Italien, der Europacup Final in Kvitfjell, Norwegen, sowie die Schweizermeisterschaften.
Die Vorfreude war gross, in den letzten Rennen noch gute Resultate zu erzielen. Dies gelang mir auch. In einem Rennen in Italien konnte ich mit 38 FIS-Punkten das beste Punkteresultat meiner Karriere einfahren. Von da ging es weiter nach Thyon (VS) für zwei weitere Riesenslaloms. Da konnte ich teilweise gute Leistungen zeigen, aber freute mich dann auch, dass es die kommende Woche wieder auf die langen «Latten» ging.

Europacup-Finale
Mit dem Qualifizieren für den Europacup Final war es für mich nicht nur das erste Mal in Norwegen, sondern zugleich auch das erste Mal, dass ich mit einem Flugzeug an ein Rennen angereist bin.
Es hat richtig viel Spass gemacht auf der Abfahrts-Weltcupstrecke zu fahren. Die Strecke hatte technische sowie Gleitpassagen, was es zu einer sehr schönen Abfahrt machte. Im zweiten Training durfte ich sogar als Nummer 1 auf die Piste und konnte optimal an den Stellen arbeiten, an denen es im ersten Training noch nicht so gepasst hat.
Mein Ziel für die letzte Europacup-Abfahrt war, nochmals in die Top 30 zu fahren, was mir mit dem 28. Rang gelang. Als ich im Ziel ankam, wusste ich nicht, ob meine Fahrt für die Punkte ausreicht, jedoch war die Freude und das Adrenalin so hoch, dass es mir etwas gleichgültig war. Denn genau aus diesem Grunde liebe ich das Skifahren, auch wenn es vielleicht nicht immer den Erwartungen entsprechend verläuft, zählt am Ende immer die Freude und die hatte ich zu 100%!!

Der 22. März 2024
Dass es am darauffolgenden Tag ganz anders aussehen wird, wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Im Super-G hatte ich während der ganzen Saison immer wieder Mühe, gute Läufe ins Ziel zu bringen. Somit war mein Ziel für den letzten Europacup-Super-G einfach – nämlich Ski zu fahren und dabei Spass zu haben.
In einer leicht abhängenden Kurve drückte es mich aus der Hocke-Position nach unten und ich verspürte einen Zwick im Knie. Es ging alles sehr schnell, aber im Inneren wusste ich gleich, dass etwas kaputt sein muss.
Mit dem Adrenalin konnte ich sogar noch ohne Probleme ins Ziel fahren, die Schmerzen nahmen dann aber immer mehr zu. Am Abend konnte ich mein Knie nicht mehr vollständig beugen sowie strecken. Dies war für mich dann die eindeutige Bestätigung, dass ich wohl diese Saison keine Rennen mehr bestreiten werde.

Neue Challenge
Am darauffolgenden Tag wurde dann in einem MRI der Riss des vorderen Kreuzbandes bestätigt. Ich wurde am 03.04.2024 erfolgreich operiert und befinde mich jetzt auf dem Weg zurück. Ich bin positiv und freue mich auch ein wenig auf die Zeit, die kommen wird. Denn ich weiss, dass sie sicherlich ein paar Challenges auf Lager haben wird, aus welchen ich etwas lernen kann, sowie viel für die Zukunft mitnehmen werde. Eine Verletzung ist nicht immer nur negativ, man wird auf eine ganz andere Art herausgefordert und wenn man dies meistert, hat man im Leben schon sehr viel erreicht. Also – ich sehe es nicht wirklich als Rückschlag, sondern mehr als eine Chance mich in jeglicher Weise zu verbessern.

Schlussendlich möchte ich mich nochmals bei allen für die grossartige Unterstützung auch in diesen Zeiten bedanken!!

See ya soon 😊

Kvitfjell Europacup Finale Abfahrt

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